WAS MACHST DU DENN IN DER.... 'CASAMANCE'???
Das ist normalerweise die zweite Frage, die erste ist : die CASAMANCE, wo ist das eigentlich ?
Viele meiner Freunde wissen, dass ich seit Jahren nach Afrika fahre, um dort humanitaere Projekte aufzubauen, aber auch einfach um individuell zu helfen. Einige von Euch wissen, dass ich regelmaessig in der Casamance bin– der schoensten Gegend Senegals, mit authentischen Doerfern und einer herzlichen Bevoelkerung : das Wort ‘Teranga’ – Gastfreundschaft – wird hier woertlich genommen - jeder Fremde wird herzlich begruesst und leicht in die Familie integriert.
Die Casamance, eine faszinierende Landschaft mit Tropenwaeldern, traumhaften Straenden, einigen Naturparks, und ‘Bolongs’, das sind unzaehlige Nebenarme des Flusses Casamance, mit vielen bewohnten Inseln. Inselbewohner und Touristen koennen nur per ‘Pirogue’, dem typischen Fischerboot, vom Festland auf die Inseln. Die Kinder der Inseln haben zwar ihre Grundschule, um aber auf weitergehende Schulen zu gehen, muessen sie ihre Familie und Insel verlassen : das kostet Geld, und haeufig bleiben die Kinder eben zuhause, helfen in der Familie, haeufig werden die Maedchen ‘Bonnes’ – Hausangestellte – zu meist skandaloesen Bedingungen.
Ein anderes Problem : wer nicht zur Schule geht, lernt auch nicht Franzoesisch : jede Gegend hat ihren eigenen Dialekt, und um einen Job zu finden, ist Franzoesisch die Voraussetzung.
Um es kurz zu machen : seit sechs Jahren fahre ich also in die Casamance. Ich habe einen Foerderverein gegruendet (‘ESPERANCE EN CASAMANCE, Antenne France’), und seit zwei Jahren berichte ich von unseren Erfahrungen auf einem BLOG :
http://esperance-en-casamance.over-blog.com/
Die ueber 60 Artikel sind auf Franzoesisch - schliesslich wohne ich seit 20 Jahren in Frankreich ! Damit auch meine deutschen Freunde ein wenig auf dem Laufenden bleiben, habe ich entschieden, auch mal einen deutschen Artikel zu schreiben (und einen englischen spaeter, wenn ich Mut dazu habe !)
Eine Reise, die doch recht anstrengend ist : Flug nach Dakar, dann ein Boot in die Casamance, 500 km weiter suedlich von Dakar, einer ‘Enclave’, zwischen Gambia im Norden und Guinée im Sueden. Viele werden auch vom laengsten bewaffneten Konflikt gehoert haben, der seit ueber 30 Jahren das Leben der Bevoelkerung in der Casamance eher zum UEBERleben macht : Einbrueche, bewaffnete Ueberfaelle, Geiselnahmen und Schiessereien zwischen ehemaligen ‘Rebellen’ und der Senegalesischen Armee – es hat schon zuviele Tote gegeben, und die Landminen erlauben auch heute noch nicht den Zugang zu vielen Doerfern, die vermint sind. Diese junge Frau verlor ihr Bein, als sie trotz Verbots in ihr Dorf ging um ihre Reisfelder zu bearbeiten.
Diese infame Art, die Bevoelkerung unter Druck zu setzen, hat auch auf dem Strassenbild seine Zeugen : viele Behinderte, die auf Kruecken gehen oder sich im Rollstuhl oder einem umgebauten Fahrrad wie diesem fortbewegen.
Rollstuehle : das war unsere zweite Aktion, die auch in der Presse ihr Echo fand : im Dezember 2010 haben wir 20 Rollstuehle von Frankreich bis in die Casamance transportiert, die in einer oeffentlichen Zeremonie an diejenigen verteilt wurden, die sie am meisten brauchten. Mir ist bewusst, dass bei mehr als 750 Minenopfern noch viel mehr Rollstuehle benoetigt werden. Wir arbeiten daran, mit einer amerikanischen Organisation, um die Produktion von Rollstuehlen in der Casamance zu ermoeglichen… aber das ist noch Zukunftsmusik !
Seit meinem ersten Besuch in der Casamance kreuzten viele Behinderte meinen Weg. Dazu gehoert auch ein taubstummer Junge, Yankoba, den wir fuer ein Jahr auf eine Taubstummenschule nach Dakar schickten, wo er die Zeichensprache lernte. Oder Abdou, der auf seinen Knien und einer Hand in Cap Skirring um etwas Geld bettelte. Er fragte, ob wir nicht einen Rollstuhl haetten fuer ihn : eine Stunde spaeter sass er auf dem ersten Rollstuhl seines Lebens !
Ereignisse, die wichtig sind und uns ermutigen, nicht aufzugeben !
Dies ist die Geschichte von Jo,
selbst ein Opfer der Kinderlaehmung und schwer gehbehindert. Er hat vor mehreren Jahren einen Foerderverein (A.P.S.H. – Association des Personnes en Situation de Handicap) gegruendet, um den 350 Behinderten der Communauté Rurale von Djembering eine Struktur zu geben und ihre Interessen zu verteidigen.
Als er uns im April 2011 sein Projekt eines ‘Centre Polyvalent’ zeigte und um finanzielle Hilfe bat, war er an der richtigen Adresse : inzwischen sind die Planungen vorangeschritten, und die ersten Bausteine werden VON HAND (!) gebacken… davon entstehen ungefaehr 200 pro Tag.
Das Zentrum soll verschiedene Ateliers beherbergen – Informatik, aber auch Batik und Holzschnitzereien – dafuer sind die Casamançais bekannt ! Vom Verkauf dieser Arbeiten koennen sie die laufenden Kosten des Zentrum bezahlen, sie gewinnen an Vertrauen in sich selbst und haben es so leichter, sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Augustin, Vice-Président unseres Foedervereins, hat gratis die Bauaufsicht uebernommen – so sind wir sicher, dass kein Centime verloren geht, und die Communauté de Rurale von Djembering, ein Verwaltungsorgan, ist im Beirat – ein weiterer Garant, dass der Bau in guten Haenden ist.
Und nun kommt der Haken: dieses Zentrum bedingt jedoch finanzielle Mittel, die unsere kleine Association alleine nicht tragen kann . Daher meine Bitte an Euch alle, virtuelle ‘Bausteine’ zu kaufen um uns zu unterstuetzen ! Viele von Euch haben uns bereits mehrfach geholfen – pardon dass ich nochmals an Eure Tuere klopfe : ich verspreche, dies wird das letzte grosse Projekt sein, das wir durchfuehren wollen.
Bitte schreibt mich an oder telefoniert, ich gebe Euch gerne unsere Bankverbindung.
Hierfuer danke ich Euch von ganzem Herzen im voraus !
Monika Hauschild
Présidente ESPERANCE EN CASAMANCE,
Antenne France
170 Allée de la Lavande
F-84300 CAVAILLON
Tel. +33 4 90 06 03 69
Mail : mh171259@gmail.com
BLOG : http://esperance-en-casamance.over-blog.com/